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Wirtschaft Finnisch Lappland


Nirgendwo sieht man den Wandel der Zeit so stark wie im Bereich der Wirtschaft Finnisch Lapplands.

Früher griff man in erheblichem Maße auf die Landwirtschaft zurück. Heutzutage stammen nur noch rund 6 Prozent der Einnahmen aus landwirtschaftlicher Tätigkeit, im Jahre 1960 waren es noch knapp 45 Prozent. Diese Veränderung ist jedoch auch im Bereich der Industrie spürbar. Die Zahl der Arbeiter in diesem Bereich sank von rund 27 auf nun mehr 22 Prozent. Ein Zuwachs ist jedoch im Sektor der Dienstleistungen zu spüren, welcher immer noch wächst.

Ging man früher von etwa 30,3 Prozent aus, darf man sich heute darüber freuen, dass 69 Prozent der wirtschaftlichen Einnahmen aus dem Dienstleistungsgewerbe stammen. Dennoch müssen die Menschen in Finnisch Lappland mit einer großen Arbeitslosigkeit zurecht kommen. Mehr als die Hälfte der 19,7 Prozent Arbeitslosen sind unter 25 Jahren alt.

Betrachtet man sich die Gründe für diesen rapiden Rückgang in der Arbeitswelt näher, spürt man, dass die klimatischen Bedingungen größtenteils für den Rückgang der Landwirtschaft verantwortlich sind. 1960 konnte sich die Bevölkerung in Finnisch Lappland im Bereich der Wirtschaft noch über etwa 16.000 landwirtschaftliche Betriebe freuen. Im Jahr 2001 hatte sich diese Zahl auf etwa 2.161 herunter geschraubt. Mittlerweile können keine Getreideähren mehr angebaut werden und auch die Zucht von Kartoffeln wird immer schwerer. Die größten Bereiche innerhalb der Landwirtschaft nehmen noch die Milch- sowie die Fleischproduktion ein.

Prägend für die Wirtschaft Finnisch Lapplands ist neben der Landwirtschaft aber auch die Rentierzucht. Insgesamt gibt es 4.400 Züchter, die zusammen 160.000 Rentiere besitzen. Ursprünglich handelte es sich bei der Rentierzucht um eine typische Einnahmequelle der Samen . In der heutigen Zeit üben aber mehr Finnen als Samen die Zucht aus.

In Finnisch Lappland kennt man auch Berufsfischer, die sich an der Ostseeküste tummeln. Als Einnahmequellen dienen jedoch auch das Sammeln von Pilzen und Beeren. In den Wäldern wird gejagt und das Fleisch anschließend verkauft.

Die Forstwirtschaft musste in Finnisch Lappland ebenfalls erhebliche Einbußen erfahren. Die Zahl der Beschäftigten ging von 20.000 auf 4.000 zurück. Zurückzuführen ist dies darauf, dass in Finnisch Lappland nun ein fünftel aller Waldflächen geschützt wird und demnach nicht mehr zum Schlagen zur Verfügung steht. Zudem kommt es immer häufiger zu Streitereien zwischen Forstarbeitern und Rentierzüchtern. Jene wollen die nicht geschützten Wälder als Winterwiese für ihre Tiere nutzen und profitieren keinesfalls davon, dass die Forstarbeiter ihren Lebensunterhalt mit dem abschlagen von Bäumen verdienen.

Der Industriezweig ist in Finnisch Lappland nicht sehr groß ausgeweitet. Man greift hier vorrangig auf die Verarbeitung von Holz und Erz zurück. Insgesamt werden 90 Prozent der Industrieproduktionen von der Forst- und Metallindustrie bestritten. Die wohl wichtigste Einnahmequelle in Finnisch Lappland scheint aber der Tourismus zu sein. 3.400 Menschen in Lappland sind alleine für den Tourismus verantwortlich und auch in diesem Metier als Beschäftigte angestellt.


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